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Historisches

Wenn man heute auf den Zeitpunkt der Vereinsgründung den 03.06.1946 zurückschaut, so stellt sich die Frage was jene Männer aus Oberhausen, Schmitshausen und Wallhalben dazu bewogen haben könnte, einen Sportverein zu gründen.
Zu jenem Zeitpunkt lag Deutschland noch in Schutt und Asche, zahlreiche Häuser waren zerstört, viele Verwandte oder Bekannte hatten den Krieg nicht überlebt oder waren noch in Gefangenschaft. In dieser schwierigen Situation hatten die Überlebenden des 2. Weltkrieges doch sicherlich andere Probleme, als an eine Freizeitgestaltung zu denken.

War es der Wunsch, wenigstens für ein paar Stunden in der Woche oder im Monat die existentiellen Sorgen zu verdrängen oder war es bereits der Wiederaufbauwille, dessen Umsetzung es in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte, das Leben zu normalisieren?

Nun genau wissen wir es nicht, weil wir in den aufbewahrten Unterlagen das Protokoll über die Vereinsgründungsversammlung nicht auffinden konnten. Entweder ist es im Laufe der Jahre irgendwann abhanden gekommen oder man hatte damals davon abgesehen, eine Niederschrift zu fertigen, weil eine Eintragung im Vereinsregister zunächst noch nicht vorgesehen war, sodass es auch keiner formellen Dokumentation des Gründungsbeschlusses bedurfte.

Erstaunlich ist bei einer nachträglichen Betrachtung der Vereinsgründung die schon damals gewonnene Erkenntnis der Gründungmitglieder, dass sportliche Erfolge nur in einer starken Gemeinschaft erzielt werden können.

Dorfgrenzen überschreitende Vereinsgründungen waren zu jener Zeit noch nicht alltäglich; in dieser Hinsicht betraten die Gründungsmitglieder quasi Neuland und sie brachten diesen Gemeinschaftsgedanken auch mit dem Doppelnamen
SV Oberhausen-Schmitshausen zum Ausdruck.

Dass es ganz ohne Schreibkram auch in der Anfangsphase nicht ging, musste der neue Verein unter Der Leitung des 1. Vorsitzenden Karl Hartenstein schon bald erfahren. Da die Versammlungsfreiheit noch nicht wiederhergestellt war, bedurfte jedes Zusammentreffen der ausdrücklichen Zustimmung der französischen Besatzungsmacht.
Trainingszeiten und Spielerversammlungen mussten durch den "Delegue du Cercle - den französischen Kreisdeligierten" ebenso genehmigt werden, wie Ausschußsitzungen und Mitgliederversammlungen, die in den ersten Jahren im Lokal Neulist in Schmitshausen abgehalten wurden.

Bereits im Gründungsjahr wurde auch der aktive Spielbetrieb in der Kreisklasse Zweibrücken Gruppe B aufgenommen. Gegen jeden der übrigen neun Mannschaften wurde pro Saison ein Spiel ausgetragen, um die Zahl der Reisen zu Auswärtsbegegnungen einzugrenzen. Es gab gegen einige erfahrene, eingespielte Teams einige deftige Niederlagen, aber auch vier Unentschieden und einen deutlichen 4:1 Sieg gegen Mittelbach.
Diese Punktgewinne sicherten dem SV Oberhausen - Wallhalben den vorletzten Tabellenplatz und bewahrten die Elf vor der Übernahme des Schlußlichtes.

Die Heimspiele wurden auf dem ehemaligen Sportplatz des DJK Schmitshausen "im Weiher" ausgetragen. Dieser Platz lag zwar sehr romantisch im Tal zwischen Schmitshausen und der Kneispermühle, sein Nachteil bestand jedoch in den geringen Ausmaßen (92m x 38m), und der weiten Entfernung zu den umliegenden Ortsgemeinden. Außerdem wurde der Platz bei starken Regenfällen regelmäßig überschwemmt und versandet; im Winter eignete sich die Spielfläche besser zum Schlittschuhlaufen als zum Fußballspielen.

In dieser Zeit erfolgte auch der erste Vorstandswechsel und Fritz Reinheimer übernahm von Karl Hartenstein das Vereinsruder, das er für die Dauer von über 30 Jahren (!) fest in Händen hielt. Unter seiner Führung und Dank seines Engagement wurden zahlreiche Projekte geplant und trotz aller finanziellen Schwierigkeiten durchgesetzt und das Sportgelände "Rote Erde" nahm langsam aber sicher die Form an, in der wir es heute unseren Mitgliedern und Gästen präsentieren dürfen.
Unter der Regentschaft von "Fritz", wie er überall im Sportkreis genannt wurde, ist 1956/57 der Sportplatz nochmals erweitert worden und 1966 begann man mit dem Bau von Duschräumen und Umkleidekabinen.

1973 folgte die Errichtung der Flutlichtanlage, die es den Mannschaften ermöglichte, auch in den Wintermonaten den Trainingsbetrieb fortzusetzen. Solche Baumaßnahmen, die auch 1981/82 nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Fritz Reinheimer und nach der Übernahme des Vorstandsamtes durch Hans Vollmar, fortgesetzt wurden, waren nur möglich durch finanzielle Zuwendungen der Bezirksregierung, des Landkreises und der Ortsgemeinde, sowie durch tatkräftige Unterstützung engagierter Vereinmitglieder. Mit den Mitteln aus dem "Goldenen Plan" wurde das Baumaterial angeschafft, während die Bauleistungen in Eigenregie vorgenommen wurden. Nur durch diese Kombination aus Zuschüssen und Eigenleistungen konnte der Verein die Baumaßnahmen erfolgreich abschließen.

Die durch verschiedene Baumaßnahmen erfolgten Verbesserungen der Spielbedingungen wirkten sich auch auf die sportliche Entwicklung aus.
Was sich in der Spielzeit 1961/62 mit dem Gewinn der Kreismeisterschaft durch die 2. Mannschaft andeutete, setzte sich 1964 mit dem Doppelgewinn der 1. Mannschaft im Pokal und der Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die B-Klasse fort.
Dieser Aufschwung war das Ergebnis einer langjährigen und planmäßigen Jugendarbeit, der es auch zu verdanken war, dass die Zugehörigkeit zur B-Klasse jahrzehntelang gehalten werden konnte. In den letzten Jahren wechselten Tiefschläge und sportliche Erfolge ständig einander ab. So verstummte das Wehklagen über den Abstieg in die C-Klasse 1985 schon im darauffolgenden Jahr in der Freude über den Gewinn des Kreispokals durch einen 1:0 Sieg über den favorisierten TuS Maßweiler, und erst recht 1987 im Jubel über die Meisterschaft und den Wiederaufstieg.

Bleibt zu hoffen, dass die stark verjüngte und sehr spielstark gewordene 1. Mannschaft den neuerlichen Abstieg wieder korrigieren kann, um schnellstmöglich wieder Derby-Begegnungen gegen altbekannte Gegner aus Knopp, Winterbach oder nur um einige herauszugreifen, zu ermöglichen.

Über die sportliche Entwicklung der Fußballer hinaus sollten wir aber auch nicht die weiteren Höhepunkte der Vereinsgeschichte und die übrigen Abteilungen des Vereines vergessen.

Bereits bei der erstmaligen Eintragung im Vereinregister zum 05.05.1956 und der dabei vorgenommenen Namenänderung in "Verein für Leibesübungen -abgekürzt VfL- Oberhausen-Schmitshausen" und der 1979 durchgeführten Namensänderung in
VfL Wallhalben 1946 e.V. wollten die Verantwortlichen zum Ausdruck bringen, dass sich der Verein auch für andere Sportarten öffnen wollte. Diese Absichtserklärung wurde positiv aufgenommen, zunächst mit der Gründung einer Turnabteilung, die 20 Jahre später auch das weibliche Geschlecht, in das zuvor nur von Männern beherrschte Vereinsgeschehen, einbezog. Die Entwicklung in dieser Abteilung verlief äußerst positiv durch eine geglückte Kombination aus sportlichem Eifer und gesellschaftlichem Zusammensein.

Andere Sportarten hatten nur kurze Überlebenszeiten, wie die1977 gegründete und alsbald wieder eingeschlafene Handball-Abteilung oder die Damenfußballer, die spektakulär und von großem Zuschauerinteresse verfolgt, mit einem Sieg gegen den Gemeinderat begannen und späthin nach dem Alltag im normalen Saisongeschehen und dem alters- und babypausebedingten Ausscheiden einiger Spielerinnen das Handtuch werfen musste.

Möge das der Tennisabteilung erspart bleiben, die 1988 im Soge der Erfolge von Boris Becker und Steffi Graf gegründet wurde und in der Anfangsphase einen erstaunlichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen hatte und zur zweitstärksten Gruppierung innerhalb des Vereines herangewachsen ist. Die anfänglichen Reibungen zwischen Fußballern und Tennisspielern konnten mittlerweile durch eine stärkere Selbstständigkeit der Tennisabteilung beigelegt werden. Auch in sportlicher Hinsicht gibt es erfreuliches zu berichten, beispielsweise die mehrmalige Vizemeisterschaft der Männermannschaft gegen eine erfahrene Konkurrenz aus alteingesessenen Tennisclubs.

In einem Rückblick über 50 Jahre Vereinsgeschehen dürfen selbstverständlich auch die aktuellen Sorgen eines Vereines nicht übersehen werden. In einer Zeit, in der sich die wirtschaftlichen Probleme mehren und die staatlichen Zuschüsse für Sportvereine immer mehr reduziert oder gar ganz eingestellt werden, wird es immer schwieriger einen Verein am Leben zu erhalten. Nur dann, wenn es auch in Zukunft gelingt, das ehrenamtliche Wirken unserer Mitglieder zu erhalten oder zu stärken, kann es uns gelingen, den Vereinszweck- die sportlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Ziele- weiterhin aufrechtzuerhalten und auszubauen.

Aus diesem Grund gilt unser Aufruf all denen, die uns in diesem Bemühen helfen wollen: Unterstützt auch weiterhin den VfL, zum Wohle der Gemeinschaft und unserer Jugend.

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